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Keine Angst vor Fremdkapital

So nutzt du einen Startup-Kredit

December 21, 2023
9 Minuten Lesezeit
re:cap_Startup-Kredit

Beim Aufbau eines Startups gibt es unzählige Herausforderungen und Chancen. Vieles steht und fällt mit der richtigen Finanzierung. Während Business Angels oder Venture Capital die üblichen Finanzierungswege sind, fallen Kredite eher (noch) nicht in diese Kategorie. Doch auch ein Startup-Kredit oder ein Existenzgründerdarlehen kann für junge Unternehmen wertvoll sein. Gründer:innen müssen nur wissen, wie sie das Finanzinstrument richtig nutzen.

Ein Startup-Kredit bietet einen Zugang zu einer Finanzierung, ohne dass Gründer:innen ihre Anteile verwässern müssen. Für viele ist das ein großer Vorteil: Sie behalten die Kontrolle über ihr Startup und wahren ihre Autonomie.

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Ein Kredit für ein Startup? Klingt zunächst nach einer ungewöhnlichen Kombination. In der Regel verbinden wir Kredite mit Unternehmen, die seit vielen Jahren aktiv sind. Denn wer Schulden aufnimmt, muss diese inklusive Zinsen wieder zurückzahlen. Klingt für junge Unternehmen nach einer Last, die sich vermeiden lässt.

Doch es gibt Ausnahmen. Fremdkapital kann – wenn es strategisch eingesetzt wird – für Startups eine gute Ergänzung zum Risikokapital von VCs sein. Startups können Fremdkapitalfinanzierungen etwa nutzen um:

In den vergangenen Jahren haben mehr und mehr junge Unternehmen das Thema "Startup-Kredit" für sich entdeckt. In 2023 nahmen europäische Tech-Unternehmen etwa $1,5 Milliarden an Fremdkapitalfinanzierungen auf. Das entspricht 3,4% des investierten Eigenkapitals. Nach dem Hoch in 2021 pendelt sich die Nutzung von Fremdkapital wieder auf dem Niveau von 2019 und 2018 ein.

Welche Voraussetzungen muss ein Startup für einen Kredit erfüllen?

Ein Kredit kann eine wertvolle Kapitalquelle für die Startup-Finanzierung sein. Dabei ist es wichtig, die richtige Balance zwischen dem Schöpfen finanzieller Ressourcen und der Kontrolle über das Unternehmen zu schaffen.

Startups in der Frühphase bevorzugen in der Regel Bootstrapping oder Risikokapital durch Angel Investoren. Allerdings können Unternehmenskredite dann eine Option werden, sobald das Startup Traktion zeigt und aus der Seed-Phase heraustritt.

Solide Basis und regelmäßige Umsätze

Das heißt: Sobald ein junges Unternehmen eine solide Basis aufgebaut hat, kommt Fremdkapital in Frage. Dazu gehören etwa ein etabliertes Produkt sowie die ersten Umsätze. In diesem Stadium haben die meisten Startups eine bessere Erfolgsbilanz. Sie sind eher in der Lage, ihre Schulden zurückzuzahlen.

Außerdem eignen sich Startup-Kredite besonders gut für Unternehmen, die Finanzierung für bestimmte Zwecke mit einem klaren Ziel und einem planbaren Return on Investment haben. Zu diesen Zielen gehören etwa:

Beschaffung von Working Capital

Das Anschaffen von Waren und Rohstoffen, die Zahlung von Gehältern oder die Deckung anderer Betriebskosten kann für junge Unternehmen schwierig sein. Ein Kredit kann das notwendige Working Capital bereitstellen, um das Geschäft am Laufen zu halten.

Große, einmalige Ausgaben

M&A oder der Kauf von Maschinen kann für die Weiterentwicklung eines Unternehmens oder die Verbesserung der Produktionskapazitäten wichtig sein. Ein Startup-Kredit kann diese Investitionen finanzieren.

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Neue Märkte erschließen

Für den Eintritt in neue Märkte oder die Expansion in neue Branchen benötigen Startups oftmals frisches Kapital. Sie müssen etwa ein Team und die Infrastruktur vor Ort aufbauen. Ein Startup-Kredit kann diese Expansionen finanzieren. Das ermöglicht dem Unternehmen den Zugang zu einer größeren Kundengruppe.

Hier erfährst du, wie Exporto sich einen neuen Markt mit Hilfe der Fremdkapitalfinanzierung von re:cap erschlossen hat.

Abschwächen von Marktschwankungen

Saisonale Schwankungen oder wirtschaftliche Abschwünge können den Cashflow negativ beeinflussen. Das behindert das Wachstum. Ein Startup-Kredit kann während dieser Phase ein Sicherheitsnetz bieten. Damit kann das Unternehmen den Betrieb aufrechterhalten und die Krise überstehen.

re:cap_Startup-Kredit
Ein Startup-Kredit bringt verschiedene Herausforderungen mit sich.

Welche Herausforderungen haben Startups beim Zugang zu Krediten?

Nicht für jedes Startup ist ein Kredit der richtige Weg. Es gibt Einschränkungen in Sachen Unternehmensphase oder Sicherheiten. Dazu gehören etwa:

  • Herausforderungen in der Frühphase: Die Aufnahme eines Kredits kann für Frühphasen-Unternehmen (Pre-Seed und Seed) mit begrenzter Finanzhistorie und Erfolgsgeschichten schwierig sein. Dennoch bieten alternative Kreditgeber:innen flexiblere Kriterien und nehmen Startups mit Potenzial in den Blick.
  • Sicherheiten: Während einige Startup-Kredite keine Sicherheiten erfordern, verlangen andere zur Absicherung Assets wie Maschinen oder Immobilien. Doch solche Sicherheiten kann nicht jedes Startup bereitstellen.
  • Zinsen und Gebühren: Ein Startup-Kredit weist im Vergleich zu traditionellen Bankkrediten in der Regel höhere Zinssätze und Gebühren auf, da die Kapitalvergabe an junge Unternehmen riskanter ist. Gründer:innen sollten die Kapitalkosten deshalb vorab genau prüfen.

Arten von Startup-Krediten

Es gibt mehrere Arten von Startup-Krediten, die jeweils ihre eigenen Merkmale und Zulassungskriterien aufweisen:

Venture Debt

Für Startups in späteren Phasen kann Venture Debt eine Option sein. Diese Risikokredite werden von spezialisierten Venture-Debt-Fonds vergeben. Sie schließen die Finanzierungslücke zwischen zwei VC-Runden. Venture Debt ist in der Regel mit hohen Kapitalkosten verbunden (Zinssätze zwischen 15 und 20%). Das sorgt für eine Verwässerung der Anteile durch Warrants oder Equity Kicker und kann Klauseln enthalten, die ein Unternehmen erfüllen muss.

Venture Debt wird bei Startups immer beliebter. 2022 gab es 16 Deals in Deutschland und 337 in ganz Europa. In Beiden Fällen waren es die bisher stärksten Jahre.

Wandeldarlehen von Business Angels

Manche Business Angels bieten Finanzierungen mit Fremdkapital an, die zunächst nicht zu einer Verwässerung führen. Diese Kredite haben oftmals flexible Konditionen und können als Wandeldarlehen strukturiert sein. Das heißt, dass sich bei der nächsten Eigenkapitalfinanzierung das Fremdkapital in Anteile für die Business Angels verwandelt.

Alternative Debt Financing

Alternative Finanzierungsinstrumente haben in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Sie sind auf die Bedürfnisse von Startups zugeschnitten und beruhen in der Regel auf Fremdkapital. Die Anbieter:innen nutzen Technologie und Daten, um das Risiko anhand spezifischer Finanzmetriken, wiederkehrenden Umsätzen, der Kundenbasis sowie Unit Economics zu beurteilen. Dieser Ansatz bietet Startups Kapital bei entsprechendem Bedarf ohne das Risiko einer Überfinanzierung und übermäßiger Kapitalkosten.

Revenue Based Financing

Revenue Based Financing oder die umsatzbasierte Finanzierung stellt Fremdkapital bereit, für das Startups einen festen Prozentsatz ihres künftigen Umsatzes bezahlen müssen. Damit ist die Finanzierung nicht-verwässernd. Das ist vor allem für Unternehmen mit wiederkehrenden Umsätzen relevant.

Bankredit

Bank- und Unternehmenskredite sind die traditionellste Art für ein Startup, um Fremdkapital aufzunehmen. Diese Kredite sind jedoch nicht für alle Startups geeignet. Das Unternehmen muss in der Regel stabile Umsätze, Profitabilität und ausreichend Sicherheiten vorweisen können. In Deutschland nutzen nur 12,8% der Startups diese Finanzierungsquelle.

Term Loan

Ein Term Loan mit festen Rückzahlungsbedingungen und Zinssätzen bietet Planbarkeit, bindet das Unternehmen jedoch für mehrere Jahre an das Darlehen. In manchen Fällen bis zu sechs Jahren. Sie sind für Startups mit stabilem und sicherem Umsatzwachstum geeignet.

Staatliche Zuschüsse

Darlehen, die von staatlichen Institutionen (KfW) bereitgestellt werden, sind in der Regel für Unternehmen mit großem Forschungsbezug gedacht. Deshalb kommen dafür vor allem Startups mit engen Beziehungen zur Wissenschaft in Frage.

Was du vor der Aufnahme eines Startup-Kredits beachten solltest

Ein Startup-Kredit kann eine wertvolle Finanzierungsoption darstellen. Gründer:innen sollten sich jedoch einige Punkte genau überlegen.

Das Prinzip "Schulden" verstehen

Startup-Kredite gehen mit Verpflichtungen einher. Gründer:innen müssen die Fähigkeit ihres Unternehmens zur Generierung von Cashflow und dem regelmäßigen Bezahlen von Schulden beurteilen. Die Darlehensdauer und die Rückzahlungsvereinbarung müssen mit ihrem Geschäft übereinstimmen.  

Glücklicherweise bieten moderne Fremdkapitalanbieter:innen einen kundenorientierten Ansatz an. Das heißt: flexible Rückzahlungsmöglichkeiten, die den Bedürfnissen von Startups entsprechen. Diese Flexibilität ermöglicht es Gründer:innen, ihren Rückzahlungsplanung anzupassen. Sie können auf Veränderungen reagieren und eine Balance zwischen Schuldenrückzahlung und operativem Geschäft finden.

Auf Zinsen und Gebühren achten

Neben den Rückzahlungsbedingungen müssen Gründer:innen auch auf die Höhe von Zinsen und Gebühren achten, die mit einem Startup-Kredit verbunden sind. Das Verständnis der Zinsstruktur, Gebühren und vorzeitigen Kündigungen ist wichtig, um die Kapitalkosten über die gesamte Laufzeit zu beurteilen.

Die Kapitalstruktur diversifizieren

Das Aufnehmen von Schulden kann eine strategische Entscheidung sein, die zeigt, dass ein Startup reif dafür ist und sich zu nachhaltigem Wachstum verpflichtet. Die Diversifizierung der Kapitalstruktur macht deutlich, dass junge Unternehmen in der Lage sind, auf mehrere Finanzierungsquellen zuzugreifen. Das kann ein positives Signal an Investor:innen sein.

Verschiedene Kapitalquellen verringern die Abhängigkeit eines Startups zu einem Finanzinstrument. Bleibt das Venture-Capital-Investment aus oder kommt zu einem späteren Zeitpunkt, können Startups noch immer auf Fremdkapital zugreifen und damit ihr Geschäft aufrechterhalten.

Fazit: Startup-Kredit strategisch nutzen

Startup-Kredite bieten eine Möglichkeit, Wachstum zu finanzieren und langfristigen Erfolg zu erzielen. Vorab muss allerdings genau überlegt werden, ob eine Fremdkapitalfinanzierung und die Aufnahme von Schulden sinnvoll ist.

Startups sollten einen Kredit nie als "letzten Ausweg" betrachten. Vielmehr kann ein Kredit für sie ein strategisches Mittel sein. Dazu müssen die Darlehensbedingungen, Zinsen, Gebühren und Rückzahlungsoptionen analysiert werden.


FAQ Startup-Kredit

Wie erhalte ich einen Kredit für mein Startup, ohne Anteile abzugeben?

Die meisten Startup-Kredite sind so strukturiert, dass keine Anteile abgegeben werden müssen. Das liegt in der Natur des Fremdkapitals. Es gibt allerdings Ausnahmen, wie z. B. Venture Debt oder Wandeldarlehen. Eine Suche nach nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten, die nicht-verwässernd sind und damit keine Warrants oder Wandelanleihen enthalten, lohnt sich.

Was sind die besten Kreditoptionen für Startups in der Pre-Seed und Seed-Phase?

Fremdkapital und damit Kredite eignen sich in der Regel am besten für Startups, die diese Phasen bereits geschafft haben und regelmäßige Umsätze erzielen. Es gibt Darlehen, die sich jedoch speziell an Frühphasenunternehmen richten, etwa Revenue Based Financing oder Wandelanleihen. Vorab sollten die Bedingungen genau geprüft werden. Damit wird sichergestellt, ob der Kredit auch wirklich zum Unternehmen und den Bedürfnissen passt.

Wie finde ich ein Startup-Kredit, der zu meinem Unternehmen passt?

Informiere dich zunächst über verschiedene Kreditgeber:innen und Produkte, um die Konditionen zu vergleichen. Vergleiche die Angebote und achte darauf, wie gut sie sich an deine jetzige und künftige Situation adapatieren lassen. Kriterien dabei sind: finanzielle Gesundheit deines Unternehmens und die Fähigkeit, Schulden zurückzuzahlen, Wachstumspläne sowie die Länge des Kredits und die anfallenden Kosten.

Wie hoch sind die Zinsen und Gebühren für einen Startup-Kredit?

Die Zinssätze für einen Startup-Kredit liegen in der Regel zwischen 8% und 20%, je nach Kreditprodukt oder Kreditstruktur. Die Zinsen und Gebühren sind für Startups in der Frühphase oft höher, da ihre Investitionen als risikoreich angesehen werden.

Wie nutze ich einen Startup-Kredit, um weiter zu wachsen?

Fremdkapital kann auf viele verschiedene Arten eingesetzt werden. Üblicherweise wird es für Investitionen mit einer vorhersehbaren ROI verwendet, z. B. für M&A, Investitionen in Marketing- und Vertriebsaktivitäten oder zur Finanzierung von Expansionen.

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