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Wenn es um die Startup-Finanzierung geht, können junge Unternehmen mehrere Wege nutzen. Wandeldarlehen, Venture Capital oder Venture Debt sind allesamt praktikable Finanzierungsinstrumente.
Insbesondere Venture Debt seit vielen Jahren eine beliebte Finanzierungsmethode, die sich auch in Deutschland immer mehr durchsetzt. Debt Funds wie Kreos, Columbia Lake und Claret Capital bieten Venture Debt Services an.
Aber was ist Venture Debt und wie können Startups es zur Finanzierung nutzen? Es lohnt sich, die Vor- und Nachteile zu kennen und zu verstehen, wie sich die Aufnahme von Venture Debt auf die Finanzierungsstrategie auswirken kann.
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Funding berechnenVenture Debt ist ein Risikokredit, den Startups von Venture-Debt-Fonds zur Finanzierung erhalten können. Damit können junge Unternehmen ihr weiteres Wachstum finanzieren, ohne die zu starke Verwässerung einer herkömmlichen VC-Finanzierung.
Dabei folgt Venture Debt immer auf Venture Capital. Das bedeutet, dass eine Venture-Debt-Finanzierung immer kurz nach oder zeitgleich zu einer Venture-Capital-Finanzierung erfolgt. Das hilft einem Startup seine Liquidität zwischen zwei Eigenkapitalrunden aufrecht zu erhalten und in weitere Maßnahmen zu investieren. Aus diesem Grund wird Venture Debt auch als "Wachstumsdarlehen" oder "Wachstumskapital" bezeichnet.
Ein Venture-Debt-Loan ähnelt im Allgemeinen einem gewöhnlichen Bankkredit. Ein Startup erhält eine Fremdkapitalfinanzierung und muss es über einen bestimmten Zeitraum zurückzahlen, einschließlich Zinsen. Und genau hier wird es interessant.
Denn in der Regel erhalten Startups nur sehr schwer (Bank-)Kredite. Sie arbeiten üblicherweise noch nicht profitabel und können kein bereits erprobtes Geschäftsmodell vorweisen. Ihre oberste Priorität liegt zunächst eher auf Wachstum denn auf Rentabilität. Die Gewinnzone wollen sie üblicherweise mittel- bis langfristig erreichen.
Banken verlangen zudem häufig, dass im Falle einer Insolvenz ausreichende Vermögenswerte als Sicherheiten gestellt werden. Solche Assets können gerade Tech-Startups – die über eher immaterielle Vermögenswerte verfügen – selten bereitstellen.
Deshalb ist ein typischer Kredit für Startups nicht leicht zu bekommen. Bei Venture Debt handelt es sich jedoch im Wesentlichen um einen Startup-Kredit, der von spezialisierten Kreditgebern wie Venture-Debt-Fonds bereitgestellt wird.
Im Gegensatz zur VC-Finanzierung, bei der Startups Anteile gegen Eigenkapital verkaufen, können sich Gründer:innen mit Venture Debt eine Finanzierung sichern und gleichzeitig eine größere Beteiligung an ihrem Unternehmen behalten. Dies ist besonders wichtig für Startups, die langfristig die Kontrolle und den Wert ihres Unternehmens erhalten wollen.
Startups stehen oft vor der Herausforderung, ihren Cashflow stabil zu halten und ihre Cash Runway zu verlängern, bis sie profitabel sind oder die nächste Finanzierungsrunde erreichen. Venture Debt bietet ihnen ein finanzielles Polster, das es ermöglicht, die mit der Skalierung eines Unternehmens verbundenen Herausforderungen zu bewältigen.
Normalerweise wird Venture Debt verwendet, um das weitere Wachstum zu fördern. Es gibt aber noch weitere Anwendungsbereiche, z. B. Produktentwicklung, Marketinginitiativen, Working Capital oder um die Lücke zwischen zwei VC-Finanzierungsrunden zu schließen. Seine Vielseitigkeit macht es zu einer attraktiven Option für Startups mit vielfältigen Kapitalbedarfen.
Aber: Venture Debt ist auch nicht für alle Startups geeignet. Das Finanzierungsinstrument steht üblicherweise nur Unternehmen zur Verfügung, die eine oder mehrere Eigenkapitalrunden durchlaufen haben. Idealerweise wird Venture Debt in Kombination mit oder kurz nach einer Eigenkapitalrunde eingesetzt. Außerdem sollten Unternehmen, die Venture Debt nutzen, gewinnorientiert und auf Wachstum ausgerichtet sein.
Wie ein Bankkredit wird Venture Debt in monatlichen Raten zurückgezahlt, in der Regel über einen Zeitraum von drei bis vier Jahren. Die Bedingungen umfassen verschiedene Elemente wie Zinszahlungen, Abschlussgebühren, Fälligkeitsgebühren und Gebühren für vorzeitige Rückzahlungen.
Venture Debt ist in der Regel mit Auflagen verbunden, die von Fall zu Fall variieren. Sie werden in Abhängigkeit von der Erfüllung verschiedener Finanzkennzahlen vergeben. Darüber hinaus kann der Vertrag auch Optionsscheine (Warrants) für den Risikokreditgeber enthalten.
Venture Debt ist oft mit Covenants (Auflagen) verbunden. Das bedeutet, dass ein Unternehmen gewissen Meilensteine oder KPIs zu einem bestimmten Zeitpunkt erreichen muss. Ein Verstoß dagegen kann schwerwiegende Folgen haben. Venture-Debt-Lender können etwa ihre Zahlungen einstellen. Das erhöht den Druck auf das Startup zusätzlich. Daher ist es für Startups wichtig, sich beraten zu lassen und verschiedene Angebote von verschiedenen Venture-Debt-Funds einzuholen.
Die tatsächlichen Kosten gehen oftmals über die reinen Zinsen hinaus, da auch Optionsscheine, Gebühren und Rechtskosten für die Durchführung der Vereinbarungen berücksichtigt werden.
Die Startup-Finanzierung muss nicht auf Venture Debt oder Venture Capital beschränkt sein. Für junge Unternehmen gibt es Alternativen.
re:cap bietet etwa eine Finanzierungslinie an, innerhalb derer Unternehmen mehrerer Fundings ziehen können. Um den genauen Kapitalbedarf zu bestimmen, erstellt re:cap Finanzierungsszenarien, die Unternehmen dabei helfen, genau dann Geld zu bekommen, wenn es tatsächlich gebraucht wird – ohne unnötige Kapitalkosten durch Überfinanzierung zu riskieren.
Mit re:cap können Startups:
Wie bei Venture Debt kann die re:cap-Finanzierung genutzt werden, um die Ausgangsposition für eine künftige Finanzierungsrunde zu verbessern, indem in das Wachstum investiert wird oder durch eine aufgeschobene Eigenkapitalrunde generell höhere Einnahmen erzielt werden.
Im Gegensatz zu Venture Capital, das als Standard für Startups in der Frühphase gilt, eignen sich sowohl Venture Debt als auch re:cap am besten für Unternehmen, die bereits feste Einnahmen erzielen.
Wenn es aber darum geht, das Wachstum durch Investitionen in Marketing- und Vertriebsaktivitäten zu steigern oder möglichst schnell Kapital zu beschaffen, bietet eine Finanzierung mit re:cap einige Vorteile. Die Finanzierung ist nicht-verwässernd und hat auch keine sonstigen Restriktionen. Gründende können frei entscheiden, in welche Richtung sich ihr Startup entwickelt. Außerdem ist es nicht zwingend notwendig, dass ein Startup bereits eine VC-Finanzierung durchgeführt hat.
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