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Financial Management

How-to: Liquidität planen als Startup (Guide für 1-10 Mio. € ARR)

August 12, 2025
5 Minuten Lesezeit
re:cap_Liquidität planen als startup

Viele Startups scheitern nicht an einer schlechten Idee oder der Umsetzung. Sie scheitern, weil ihnen das Geld ausgeht.

Denn: kannst 100% pro Jahr wachsen und stehst dennoch in drei Monaten vor einer Liquiditätskrise. Der stille Killer? Fehlende Liquiditätsplanung.

Ein solches Wachstum kann deine Cash-Probleme überdecken. Bis die Gehälter fällig sind, ein großer Kunde die Zahlung verzögert oder ein Lieferant plötzlich eine Vorkasse verlangt.

Ohne Informationen über deine zukünftige Liquidität, kannst du oft nur reagieren. Du musst Ausgaben kürzen, Projekte verschieben oder Kapital zu schlechten Konditionen aufnehmen.

Dieser Artikel zeigt dir, wie du einen Liquiditätsplan aufbaust und ihn als ein Werkzeug nutzt, das Lücken voraussieht, deine Runway verlängert und bessere Kapitalentscheidungen ermöglicht.

Du lernst:

  • Was ein Liquiditätsplan ist und wie er sich von Budgetierung oder Reporting unterscheidet.
  • Wie du einen Plan von Grund auf mit bestehenden Daten aufbaust.
  • Wie du ihn nutzt, um vorauszuplanen und zahlungsfähig zu bleiben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Liquiditätsplan gibt dir Transparenz über deine künftige Zahlungsfähigkeit. Damit wirst du nie mehr von einem Engpass überrascht.
  • Dazu kombinierst du aktuelle Cash-Bestände, erwartete Ein- und Auszahlungen sowie Geschäftsannahmen in einem dynamischen Modell.
  • Gute Liquiditätsplanung hilft Startups, ihre Runway zu verlängern, Wachstum zu finanzieren und jederzeit investorenbereit zu sein.

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1. Was ist ein Liquiditätsplan?

Ein Liquiditätsplan ist eine vorausschauende Projektion deiner Zahlungsfähigkeit über einen bestimmten Zeitraum, etwa wöchentlich oder monatlich. Er beantwortet die Frage: Haben wir in diesem Zeitraum genug Geld, um unser operatives Geschäft am Laufen zu halten und zu wachsen?

Was ein Liquiditätsplan nicht is:

  • keine Gewinn- und Verlustrechnung
  • kein Budget
  • keine statische Prognose

Ein guter Liquiditätsplan kombiniert deine aktuellen Bankbestände, erwartete Ein- und Auszahlungen sowie Planungsannahmen zu einem dynamischen, laufend aktualisierten Blick auf deine Runway. Wenn du ihn richtig umsetzt, wird er zu einer wichtigen finanziellen Leitplanke – gerade dann, wenn du fürs Wachstum viel Geld verbrauchst.

2. Warum jedes Startup seine Liquidität planen muss

Bei einem jährlichen Umsatz von 1 Mio. € bist du in der Regel noch regelmäßig damit beschäftigt, dir die nächste Finanzierung zu sichern. Bei einer ARR von 10 Mio. € skalierst du dein Unternehmen.

Was aber in beiden Fällen zutrifft: In beiden Fällen kann deine Liquidität früher oder später unter Druck stehen und ist oft nicht planbar.

Deshalb müssen Startups ihre Liquidität planen, wenn:

  • deine Burn Rate mit Einstellungen oder Werbeausgaben schwankt
  • dein Umsatz wiederkehrend ist, aber Zahlungsverzögerungen das Cash belasten
  • du mehrere Finanzierungsquellen (Equity, Förderungen, Fremdkapital) managst
  • du wissen musst, ob du jetzt Kapital aufnehmen solltest oder erst in 6 Monaten

Ein reales Beispiel

Ein SaaS-Startup mit 6 Mio. € ARR und 30% Wachstum pro Monat hat dank Liquiditätsplan die nächste Eigenkapitalrunde um 4 Monate verschoben – indem es Burn gesenkt und die Runway verlängert hat. Das verschaffte bessere Konditionen und mehr Verhandlungsmacht am Tisch.

3. Daten einholen

Jede Liquiditätsplanung beruht auf Daten und Informationen. Dabei geht es nicht nur um Accounting-Daten. Du brauchst operative, finanzielle und strategischen Input.

Das brauchst du:

Eingabetyp Beispiele Quellsystem
Bankguthaben 1,2 Mio. € über 3 Konten verteilt Bank-API, CSV-Exporte
Forderungen 300.000 € von 45 Kunden ERP, Rechnungsstellungstools
Verbindlichkeiten 220.000 € fällig in den nächsten 30 Tagen Buchhaltungssystem
Umsatzprognose 400.000 € MRR, 5% Wachstum pro Monat CRM, Tabellenkalkulationen
Kostenprognose 100.000 € Einstellungsplan Q4 Budgetierungstools

Das Ziel ist Umsetzbarkeit mit hoher Genauigkeit. Deine erste Version wird grob sein, und das ist völlig in Ordnung. Der eigentliche Wert entsteht, wenn du den Plan fortlaufend aktualisierst.

4. Wähle den Zeitraum aus

Ein Liquiditätsplan reicht meist nicht aus. Viele Unternehmen planen in unterschiedlichen Zeiträumen. Idealerweise arbeitest du mit:

  • Einem kurzfristigen Liquiditätsplan, der eine wöchentliche Sicht zeigt (13-Wochen Liquiditätsplanung), um taktisch zu planen.
  • Einem langfristigen Liquiditätsplan, der eine monatliche Sicht zeigt, um strategisch zu planen.

Denk an den kurzfristigen Plan wie an die Scheinwerfer, und an den langfristigen wie an deine Straßenkarte. Beide zusammen helfen dir, in Echtzeit zu navigieren und deine Ziele zu steuern.

Wann solltest du wöchentlich planen? Immer dann, wenn deine Ein- und Auszahlungen ungleichmäßig sind oder deine Burn Rate stark schwankt. In solchen Fällen ist wöchentliche Granularität ein Muss.

5. Erstelle Forecasts mit Logik, nicht Bauchgefühl

Jetzt baust du das eigentliche Modell:

  1. Starte mit deinem aktuellen Bankguthaben.
  2. Addiere die erwarteten Eingänge: MRR, neue Verträge, geplante Finanzierungen.
  3. Ziehe die Ausgaben ab: Gehälter, Miete, Tools, Jahresverträge usw.
  4. Vergiss Einmaleffekte nicht, etwa Mehrwertsteuer-Rückerstattungen oder Kredittilgungen.
  5. Lege Annahmen fest: Churn, verspätete Zahlungen, neue Einstellungen.

Jetzt kannst du deine Szenarien bauen (Was passiert, wenn...? oder Wie stark muss X steigen, damit...). Rechne damit, dass dein Basis-Szenario nicht so eintreten wird, wie geplant.

Woche Basisszenario (€) Schlechtestes Szenario (€) Wachstumsszenario (€)
Woche 1 1.200.000 1.150.000 1.220.000
Woche 2 1.180.000 1.120.000 1.210.000
Woche 3 1.150.000 1.080.000 1.195.000

Wenn du das in Excel machst, erwartet dich viel manuelle Arbeit und händisches Eintragen von Daten. Tools wie re:cap verbinden Bankdaten, Forderungen, Forecasts und Finanzierungen automatisch in einem Live-Liquiditätsmodell. Das bedeutet: weniger Excel-Bastelei, mehr strategische Klarheit.

6. Nutze es für Kapitalentscheidungen

Sobald deine Liquiditätsplanung steht, wird sie zur Entscheidungsbasis:

  • Können wir jetzt einstellen oder erst in 3 Monaten?
  • Müssen wir dieses Quartal Kapital aufnehmen?
  • Können wir unsere Burn reduzieren, um den Runway zu verlängern, ohne das Wachstum zu gefährden?

Verknüpfe es mit deinem Working-Capital-Management:

  • Forderungen schneller eintreiben, um Cash-In zu stabilisieren
  • Zahlungen verzögern oder neu verhandeln, ohne das Geschäft zu blockieren
  • Kreditnutzung gezielt um vorhersehbare Lücken herum planen
Ein starker Liquiditätsplan ist nicht nur ein Report. Er ist Verhandlungstool, Wachstumsplan und Realitätscheck in einem.

7. Halte deine Planung aktuell (oder du fliegst blind)

Liquiditätsplanung ist keine einmalige Übung. Dein Forecast verliert sofort an Wert, wenn sich etwas ändert.

Lege dir einen klaren Rhythmus fest:

  • Wöchentlich: Finance-Team aktualisiert Ist-Werte und prüft Annahmen
  • Monatlich: Abgleich mit dem Leadership-Team zur Strategie
  • Quartalsweise: Einbindung in Board-Planung und Kapitalstrategie

Behalte die wichtigsten Kennzahlen im Blick:

  • Cash Runway (in Wochen/Monaten)
  • Net Burn
  • Abweichungen vom Forecast

8. Vermeide diese Fehler bei der Liquiditätsplanung

Das bringt deine Liquiditätsplanung schnell ins Wanken:

  • Zu optimistische Umsatzannahmen
  • Ignorieren typischer B2B-Zahlungsziele (30/60/90 Tage)
  • Planung in Silos (Finance ≠ Ops ≠ Sales)
  • Forecasts in Excel, die nie aktualisiert werden

Fazit: Liquidität planen als Startup

Liquiditätsplanung ist Überlebensplanung.

  • Starte mit dem, was du weißt (Bestände, Umsätze, Kosten).
  • Baue kurz- und langfristige Forecasts.
  • Aktualisiere regelmäßig und plane mehrere Szenarien.
  • Nutze Tools, um weniger manuell zu arbeiten und mehr Sicherheit zu gewinnen.

Q&A: Liquidität planen als Startup

Was ist ein Liquiditätsplan für Startups?

Er ist eine rollierende Vorschau deiner Zahlungsfähigkeit. Er zeigt, wann dir das Geld ausgeht und wie du das vermeidest.

Wie unterscheiden sich Liquiditätsplanung und Budget?

Budgets sind statisch. Liquiditätspläne sind dynamisch, werden wöchentlich aktualisiert und sind direkt mit dem Cashflow verknüpft.

Welche Tools helfen dir bei der Liquiditätsplanung?

re:cap integriert Bankkonten, Rechnungen, Umsatz-Forecasts und Finanzierungsdaten, sodass du Liquidity-Szenarien in Echtzeit modellieren kannst. Natürlich solltest du verschiedene Anbieter vergleichen und das passende für deinen Use Case wählen.

Wie oft sollte ich meinen Plan aktualisieren?

Idealerweise aktualisierst du deinen Plan wöchentlich. Dein Liquiditätsplan muss mit deinem Geschäft mitwachsen.

Wann sollte ich als Startup mit der Liquiditätsplanung beginnen?

So früh wie möglich. Selbst bei 1 Mio. € ARR ist Transparenz in Liquidität schon entscheidend – für Finanzierungen, Neueinstellung oder die Wachstumsplanung.

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